Im Februar 2021 rief das WARLUX-Team zur Einreichung von Beiträgen auf, um Ego-Dokumente zu der von der Zwangseinberufung betroffenen Kriegsgeneration zu sammeln. Die Resonanz übertraf alle Erwartungen und führte in den ersten Tagen zu mehr als zweihundert Anrufen und Nachrichten. Von Februar bis Oktober 2021 besuchte das Team Familien, um originale Dokumente zu erhalten, diese zu scannen und auf dem Campus Belval zu katalogisieren.
Die Interaktion mit den Beitragenden war entscheidend zur Bereicherung der Sammlungen um kontextbezogene Informationen und zu Verbesserung des Quellenmaterials für eine tiefgehende Analyse. Die Beitragenden unterzeichneten Vereinbarungen, in denen die Nutzungsbedingungen der Daten in Übereinstimmung mit den Datenschutzgesetzen und mit Zustimmung des Ethikprüfungsgremiums der Universität Luxemburg festgelegt wurden (z. B. Urheberrecht, Verwendung personenbezogener Daten usw.). Die Aktion wurde mit 160 Sammlungen von verschiedenen Beitragenden abgeschlossen, die mehr als 5 000 Briefe und 20 Tagebücher enthalten und so ein zentrales Archiv für die Erforschung persönlicher Kriegserlebnisse bilden. Mit der Unterstützung studentischer Assistenten wurde der Korpus vollständig digitalisiert und mit Metadaten angereichert, um weitere Forschungen zu ermöglichen. Ein Teil der Briefe wurde mithilfe von Transkribus von ReadCoop transkribiert.
Eine Auswahl von Briefen aus der digitalen WARLUX-Sammlung wird hier vorgestellt und gewährt einen Einblick in die Vielfalt der Korrespondenz und persönlichen Kriegserlebnisse.